Die Anzahl der Unternehmen, die in naher Zukunft übergeben werden sollen, gleicht einer Welle, die auf uns zurollt. Aber längst nicht alle Unternehmer machen sich ausreichend Gedanken über ihre eigene Nachfolge. Und vor allem nicht rechtzeitig! Gerade wenn aus der eigenen Familie kein geeigneter Kandidat zur Verfügung steht, muss ein externer Nachfolger gesucht werden, was unter Umständen länger dauern kann, als so mancher denkt.

 

Unterschiedliche Zielsetzung des Unternehmers

Zunächst muss sich der Unternehmer im Klaren sein, was er überhaupt will:

  • soll „nur“ ein neuer Geschäftsführer ins Unternehmen eintreten, so dass der Unternehmer seine Anteile behalten kann und sich lediglich aus dem operativen Geschäft zurückzieht?
  • oder sollen Anteile des Unternehmens angeboten werden?
  • oder soll das Unternehmen als Ganzes verkauft werden?
  • oder beabsichtigt der Unternehmer, als Berater weiterhin im Unternehmen tätig zu bleiben?
  • Könnte das Unternehmen auch in eine Stiftung überführt werden?

Egal, für was sich der Inhaber entscheidet, ohne professionelle Hilfe bei der Vertragsgestaltung, der Unternehmenspräsentation, der Suche nach dem Nachfolger und den anstehenden Steuerverpflichtungen, die sich daraus ergeben, geht es nicht.

Alte und junge Familienmitglieder am Schreibtisch

Unternehmenswert

Ein Unternehmer will, wenn er sich tatsächlich dafür entscheidet, sein Lebenswerk ganz oder teilweise aufzugeben, einen entsprechend hohen Erlös erwirtschaften. Dieser Verkaufserlös ist abhängig von der Höhe des Unternehmenswertes. Und dieser wiederum wird hauptsächlich durch seine Ertragskraft ausgedrückt.

Wie kann die Ertragskraft im Zuge einer geplanten Nachfolgeregelung errechnet bzw. optimal dargestellt werden? Einerseits sicherlich durch „harte“ Jahresabschlusszahlen. Problem hierbei ist nur: dies ist ein Blick in die Vergangenheit. Wichtig ist aber: wie wird die weitere Entwicklung des Unternehmens in der Zukunft aussehen? Was ist Controlling-seitig im Vorfeld einer Übergabe zu tun? Wie kann einem möglichen Investor eine attraktive Perspektive für das zu übernehmende Unternehmen nachgewiesen werden?

Nachfolgend stellen wir einige Maßnahmen vor, die in der Vorbereitung auf einen Verkaufsprozess extrem wichtig sind und auf die auch jeder Investor ein Augenmerk richten wird:

Aufgabe/Ziel Auswirkung
Erstellung einer Jahresplanung, d.h. Darstellung der Ertrags- und Liquiditätsentwicklung

 

Im Detail: Umsatzplanung, variable und fixe Kosten, Kapitaldienst, Investitionen, Entnahmen, etc.

Sie schaffen Transparenz und Klarheit über die Zukunft Ihres Unternehmens! Strategien, um die Ertragskraft zu verbessern, können simuliert werden. Das Unternehmen kann auf diese Weise potentiellen Investoren gegenüber bestmöglich präsentiert werden.
Aufbau eines monatlichen Reportings in Form eines Plan-Ist-Vergleichs. Weitere Auswertungen können ergänzt werden, wie z.B. Cashflow-Reports, Bewegungs-bilanzen, ProfitCenter-Analysen, Umsatz- und Personalkostenvergleiche, etc. Abweichungen zur Planung werden dargestellt. Verbesserungsmaßnahmen können rechtzeitig eingeleitet werden, um das Unternehmen für Kapitalgeber und Investoren möglichst attraktiv zu machen.
Ermittlung von Kostensätzen (Maschinen- und Personal), Pauschalen und Gemeinkostenzuschlägen Die Kostenstruktur und Wertschöpfung des Unternehmens werden abgebildet. Ineffizienzen werden transparent und können vor Einleitung eines M&A-Prozesses beseitigt werden.
Erstellung eines individuellen Kalkulationsschemas zur Ermittlung der Artikelkosten Darstellung der eigenen Kosten pro Artikel im Vergleich zum Marktpreis. Sind die Preise marktfähig, können Gewinne erzielt werden? Nur dann ist das Unternehmen für Investoren interessant.
Verbesserung der Aufbau- und Ablauf-Organisation; Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter Abläufe werden optimiert, dadurch Ein-sparung von Zeit und Kosten. Eine schlagkräftige Organisation ist Voraussetzung für langfristigen Erfolg und damit für einen möglichst hohen Verkaufspreis bei einer Veräußerung des Unternehmens.
In Summe = Die Ertragskraft und der Unternehmenswert steigen!

 

Rechtzeitig mit der Vorbereitung auf die Übergabe beginnen

Wie heißt es so schön? „Gut Ding will Weile haben!“ Wir empfehlen, dass die o.a. Maßnahmen mindestens 5 Jahre, bevor der Unternehmer sein Unternehmen verkaufen will, eingeleitet werden. Nur dann wird sich ein nachhaltiger Erfolg einstellen. Und ein erfolgreiches Unternehmen ist Voraussetzung für einen hohen Verkaufserlös.

Für die Suche nach einem geeigneten Nachfolger sollte mindestens 1 Jahr veranschlagt werden. Die Einarbeitung wird ebenfalls mindestens 1 Jahr in Anspruch nehmen. Packen Sie es also an!